Yoga Woche 1

Dharana – klarer Geist, glückliches Leben

Es gibt kaum ein schöneres Gefühl als Dharana, den Zustand innerer Klarheit und Fokussierung

Vielleicht kennst du das: An manchen Tagen wollen ständig alle was von dir, ein Termin jagt den anderen, das Telefon klingelt ununterbrochen – und du kannst keinen klaren Gedanken fassen. Im Yoga sprechen wir dann von „monkey mind”, also einem Geist, der wie ein Äffchen von einer Liane zur anderen hüpft und keine Sekunde stillsteht. 

Dabei ist ein klarer Geist so wichtig. Er ist die Basis dafür, bewusst Entscheidungen zu treffen, sich inspirieren zu lassen, kreativ zu sein. Wie bedeutend Dharana ist, zeigt sich unter anderem daran, dass es Teil des Yogawegs nach Patanjali ist, konkret: die sechste von acht Stufen und so eine Vorstufe, ein Aspekt von Meditation.

Definition: Dharana

Wenn wir von Dharana (aus dem Sanskrit, bedeutet so viel wie „tragen, (fest)halten, (bei sich) behalten”) sprechen, beziehen wir uns auf den eben erwähnten indischen Gelehrten Patanjali und sein Werk, das Yogasutra. Patanjali schrieb hier über Dharana unter anderem: „deśa-bandhaś cittasya dhāraṇā”, was so viel heißt wie: „Die Bindung (bandha) des Bewusstseins (citta) an einen Ort (desa) ist Festhalten (dharana).“ Es bedeutet, du hältst deinen Geist durch Fokussierung einer Sache fest. Salopp könnte man auch sagen: Du bändigst das wilde Äffchen in deinem Kopf und bringst deinen Geist zur Ruhe, indem du dich auf etwas fokussierst und nicht ablenken lässt. 

Dharana gehört neben Dhyana und Samadhi zu den drei Schritten der Meditation, die inneren Frieden und Glückseligkeit bringen sollen.