108 Sonnengrüße

Surya Namaskar

Aber warum eigentlich 108 mal? 

Im Yoga bezieht sich die Zahl 108 auf die spirituelle Vollkommenheit.

Schon die alten Yogis waren der Auffassung, dass wir uns auf die Zyklen der Schöpfung einstimmen können, wenn wir die yogischen Übungen in Runden dieser heiligen Zahl absolvieren. So ist z.B. das Üben des Sonnengrußes in 108 Runden eine Praktik, welche uns nicht nur in Hingabe übt, sondern auch eine besondere Energie aufbauen soll. Im Yoga steht 108 deshalb auch für die spirituelle Erfüllung.

Die Zahl 108 gilt seit Tausenden von Jahren als eine heilige Zahl, die von vielen spirituellen Traditionen geehrt wird und der in der Meditation und im Gebet eine besondere Bedeutung bekommt. Auch im Yoga spielt diese magische Zahl eine wichtige Rolle und findet sich in verschiedenen yogischen Praktiken wieder. Yoga ist das Verständnis dafür, dein System für die kosmischen Energien bzw. die kosmische Geometrie auszurichten. In der vedischen Kultur betrachtete man die 108 als Zahl der Ganzheit der Existenz und die Zahl 108 soll auch mit Sonne, Mond und Erde in Verbindung stehen, denn der durchschnittliche Abstand von Sonne und Mond zur Erde beträgt das 108-fache des jeweiligen Durchmessers von Sonne und Mond.

Zudem gibt es im Sanskrit-Alphabet 54 Buchstaben. Jeder Buchstabe hat eine weibliche (Shakti) und eine männliche (Shiva) Qualität.
54 multipliziert mit 2 ergibt 108. Darüber hinaus gibt es 108 Upanishaden. Auch haben die verschiedenen Aspekte Gottes/Hindu – Gottheiten 108 Namen und werden in Ritualen besungen.

Erfahre mehr spannende Informationen zur Bedeutung der 108 Sonnengrüße: 

Mehr Infos zu 108 Sonnengrüßen

Der gängigste Sonnengruß besteht aus zwölf Stellungen, die harmonisch miteinander verbunden sind. Die Zahl zwölf ist eine starke Symbolik. Sie steht für die zwölf Sonnenstunden des Tages und für die zwölf Monate des Jahres. Beim Sonnengruß spricht man auch gerne vom Rad des Lebens, weil er den nie endenden Kreislauf der Wiedergeburten darstellt.

Die 108 Sonnengrüße sind eine Form der Meditation. Die fließende, kontinierliche Bewegungsabfolge ist wie ein Mantra, alles kommt ins Fließen und der Geist wird still. Dein Fokus richtet sich auf den Rhythmus von Atmung und Bewegung aus.

 

108 Sonnengrüße sind eine tolle Möglichkeit um die Sonnwende oder den Abschluss des Jahres zu feiern und zugleich das Leben vielleicht in neue Bahnen zu lenken. Du kannst deiner Praxis eine Intention geben, die dich in der Folgezeit begleiten soll (siehe unten).


Wie gestaltest du für dich die 108 Sonnengrüße optimal?

Der Sonnengruß kann auf viele unterschiedliche Varianten geübt werden.
– Es gibt die sanfte Variante, die auch zu Beginn oder zur Erholung optimal ist
– Der klassische Sonnengruß A mit mittlerer Intensität
– Der dynamische Ashtanga-Sonnengruß für die, die sich gerne mehr fordern möchten

Wähle die Übungsabfolge, die in jedem Moment für dich am besten passt, um 108 mal das Bewegungsmantra genussvoll durchleben zu können.

Tipps zum üben:
Fließe mit dem Atem: dein Atem lenkt deine Energie und zeigt dir, ob du dich über- oder unterforderst.

Pro Bewegung ein Atemzug – so kommst du in den Flow.

Wenn du eine Pause brauchst, dann geh für ein paar Atemzüge in die Haltung des Kindes.

Gib deiner Praxis eine Intention: Du kannst alle 108 Sonnengrüße einem einzigen Thema widmen oder sie in zwei Themen (je 54 Sonnengrüße) aufteilen:
1.Teil: Loslassen (Thema gerne vorab auf einem Zettel notieren)
2.Teil: Annehmen, Einstimmen auf Neues

Schließe die Praxis auf eine ruhige und bewusste Art ab: z.B. mit einer Meditation, Mantra-Chanting und/oder Savasana.

Warum 108?

Die Zahl 108 gilt im Yoga und in anderen Traditionen auf der ganzen Welt als heilig. Sie steht für die Gesamtheit der Existenz. Viele alte Yogaschriften sind in 108 Kapitel unterteilt (z.B. die Veden und die Upanishaden), Götter haben 108 Namen und die Mala (Gebetskette) besteht aus 108 Perlen

Bedeutung aus der Numerologie:
1 für Gott oder die höhere Wahrheit oder das Universum
0 für Leere und Vollkommenheit
8 für die Unendlichkeit.

In vielen Tempeln taucht die Zahl 108 auf, beispielsweise bei Treppenstufen, Fenstern, Altären. In Indien gibt es 108 Heilige Städte und selbst die indische Notrufnummer lautet 108!

Chakren sind die Schnittpunkte der Energielinien des Körpers. 108 Energielinien bilden zusammen das Herz-Chakra

Die Lehre des Tantra geht davon aus, dass Menschen durchschnittlich 21600 Atemzüge am Tag nehmen. Davon ist eine Hälfte (10800) solar (Surya) und die andere lunar (Chandra). 10800 geteilt durch 100 ergibt 108. Beim Rezitieren soll ein Mantra daher 108 mal wiederholt werden, damit seine Kraft hundertfach wird den Tag mit seiner mystischen Kraft füllt.

Auch mathematisch und physikalisch hat die 108 eine besondere Bedeutung: In der Astrologie gibt es 12 Tierkreiszeichen und 9 Planeten. 12 mal 9 gleich 108.
Der Durchmesser der Sonne hat den 108-fachen Durchmesser der Erde. Der Abstand von der Sonne zur Erde beträgt 108 mal dem Durchmesser der Sonne.

Wer noch tiefer einsteigen will:

Wenn du tiefer in die Yogaphilosophie einsteigen willst und dich den 26 noblen Neujahrsvorsätzen aus der Bhagavadgita annähern möchtest, kannst du dich von diesem Text inspirieren lassen: